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Weihnachtsgruß an meine Welt III

Im dritten Jahr nun schreibe ich am 24. Dezember meinen Gruß an die Welt in diesem Blog. Es wird mir eine liebe Tradition, erreiche ich doch auf diesem Weg die Menschen, die mir auf verschiedenen Gebieten des Lebens begegnen. Die, die tief in meinem Herzen wohnen. Die, die neu dazu gekommen sind. Die, die schon viele Jahre meinen Weg begleiten. Die, die mein Arbeitsleben prägen. Und die, die ich nur aus der virtuellen Welt “kenne”.

Ihr alle seid Teil meiner Welt. Einer Welt, die von Jahr zu Jahr mehr meine eigene wird. Ich schüttele immer mehr die festen äußerlichen und Jahrzehnte alten Rituale ab, die rund um Weihnachten mein Leben geprägt haben.

Deshalb das Bild eines Sonnenaufganges. Jeder ist anders als am Tag zuvor. Die Farben variieren, im Lauf des Jahres ändert sich die Position und somit das Licht der Sonne auf die Umgebung, Die Luft ist mal klar, mal trüb. Genauso verschieden können wir Weihnachten feiern. Traditionell, wie wir es gewohnt sind. Gar nicht, weil wir keinen Bezug finden. Im Kreis geliebter Menschen. Gezwungen in Erwartungen Anderer oder frei, wie wir es uns selbst gestalten wollen. Wir können immer sagen, ja, so will ich es oder nein, so will ich es nicht. Wir müssen nichts, auch wenn uns dies von der Gesellschaft, der Familie oder unseren eigenen unreflektierten Bedürfnissen suggeriert wird.

Aber es ist oft ein langer Weg, die Traditionen der Vergangenheit abzuschütteln und eigene Wege zu gehen. Selbst zu erforschen, was mir Weihnachten bedeutet und wie ich es feiern möchte. Auch kann sich dies ändern im Laufe der Jahre. Mit kleineren Kindern ist es anders als mit großen, ohne nochmal ganz anders. Wir gestalten immer für die Menschen in unserem engsten Umfeld mit. Und manchmal ist unser engstes Umfeld ein einziger Mensch. Ein ganz Besonder. Einer, den wir jeden Tag und jede Nacht um uns haben. Nämlich wir selbst.

Und wie wir uns Gedanken um Andere machen, so sollten wir uns auch Gedanken um uns selbst machen und uns diese Tage, die von Liebe und Frieden geprägt sein können, so schön wie möglich machen. Was auch immer für uns dann schön bedeutet. Jeder sollte die Chance haben sich mit dem, was er an diesem Tag machen möchte gut zu fühlen.

Ich wünsche allen Menschen, die mir in diesem Jahr egal auf welche Weise begegnet sind ein Weihnachten, das ihren Bedürfnissen und Sehnsüchten entspricht. Möget ihr alle diese Tage so verbringen können, wie es euch richtig und gut erscheint.

Dezember…

Gedanken, die zum Jahresende in den Kopf drängen, die nicht in kurze Statements passen, die einfach Raum suchen. Hier sollen sie einen Platz finden.

Es geht um Fragen, die sich aus dem eigenen Leben ergeben. Die ihren Ursprung in der eigenen Kindheit haben.

Warum fällt es uns als Erwachsene manchmal so schwer, die Erfahrungen der Kindheit abzuschütteln und eigene zuzulassen? Warum sind Werte, in der Kindheit vermittelt, so stark und wirken teils unterbewusst lange weiter? Was hindert uns, als falsch Erkanntes oder nicht zu unserem Leben Passendes, das aus der Kindheit stammt einfach abzuschließen? Und warum sind manche Prägungen so dermaßen fest, dass sie sich wie ein starrer Ring um unser Gemüt legen, und nur sehr sehr selten durchbrochen werden können?

Wenn wir in einem Wald spazieren gehen, ist es oft so, dass die Bäume die Sicht auf alles Andere verdecken. Die Bäume sind wunderschön, jeder Einzelne hat seine eigene Geschichte, die er durch seinen Wuchs erzählt. Um jeden Baum herum sieht es anders aus, der Waldboden passt sich an, auch hier ist viel Schönes zu entdecken. Der Wald ist tröstlich. Er ist ein warmes Zuhause, das beschützend wirkt und Jeder kann sich darin geborgen und sicher fühlen.

Der Wald kann aber auch bedrohlich wirken. Wir können empfinden, dass er uns einengt, wir keine Perspektive entwickeln können, weil es nach unserem Gefühl überall gleich aussieht. Das lähmt und hindert uns, uns ganz entfalten zu können.

Wie wohltuend ist es dann, wenn wir plötzlich das Meer durch die Bäume schimmern sehen und ahnen können, dass unser Leben mehr als nur eine Monokultur von Buchen und Brombeerranken  zu bieten hat. Wir schöpfen Hoffnung. Fühlen Weite. Atmen neue Gedanken.

Und dann kann es sein, dass wir Fesseln sprengen können, die die Kindheit uns angelegt hat.