Erleichterung

Wer es schon einmal erlebt hat, wird es mir nachfühlen können:

Das Gefühl grenzenloser Erleichterung. Eine Erleichterung, von deren Macht du überrollt wirst, weil du nicht wusstest, wie angespannt du bist. Weil die Anspannung seit Jahren Teil deines Lebens war. Und du erst langsam lernst, sie loszulassen. 

Es war immer eine große dunkle Wolke über deinem Leben. Eine Wolke, die manchmal auch bunt und schön war, meistens aber dunkel und mächtig. Weil sie aber Teil deines Lebens geworden ist, hast du sie an manchen Tagen schon gar nicht mehr gesehen, sie war einfach da, tief in deinem Inneren. Der Kampf gegen die dunkle Wolke war Alltag, mal stärker, mal schwächer, mal sogar existenzbedrohend. Aber immer da.

Und dann kommt ein Tag, der alles verändert. Ein Tag, der dir sogar schon angekündigt war. Ein Tag, der kommen musste. Und du realisierst kurz, dass die Wolke verpufft ist, der Himmel strahlend blau, die Sonne klar und hell.

Aber erst am nächsten Tag bricht die Erleichterung aus dir heraus, weinst du Tränen, die die Anspannung fortspülen, weil erst jetzt langsam in deinem Herzen ankommt, dass der Kampf vorbei ist. Dass du die Jahre abschütteln kannst, dass du loslassen darfst. Selbst ganz normale Situationen in deinem Alltag können die Tränen nicht zurück halten, sie wollen geweint werden, weil du nur so die Macht der Erleichterung aus dir heraus lassen kannst. Und das ist gut so.

Dank an die Menschen, die diese Flut ausgehalten haben.

Aufbruch

Der Moment, in dem eine Idee zu einem Entschluss wird kann ein magischer Moment sein, der ungeahnte Fähigkeiten frei setzt. Wir empfinden den Mut und die Überzeugung, diesen Entschluss umsetzen und durch ziehen zu können. Wir haben die Kraft, Versuchungen, die uns daran hindern wollen zu ignorieren oder ihnen zu widerstehen. Wir sind sicher, einfach sicher, dass nun der richtige Zeitpunkt ist, diese Idee Wirklichkeit werden zu lassen.

Und manchmal ist nur eine Winzigkeit dafür verantwortlich, dass wir diesen Zeitpunkt erkennen. Ein Gespräch vielleicht mit einem geliebten Menschen. Der Wunsch, sich selbst nichts mehr vor machen zu wollen. Der Anblick einer zarten Blüte. Die Worte eines fremden Menschen. Was auch immer es ist, es ist ein Geschenk, das uns weiter bringen kann auf unserem Weg, den wir gehen wollen, nicht müssen. Das Wollen macht es leichter als das Müssen. Immer. Auch wenn der Weg schwer erscheint oder lang oder unübersichtlich… Wenn wir ihn gehen wollen, finden wir leichter die Motivation dafür, auftretende Schwierigkeiten zu überwinden. Je ehrlicher wir dabei mit uns selber sein können, desto größer ist unsere Chance, das selbst gewählte Ziel zu erreichen. 

Und je näher wir unserem Ziel kommen, umso sicherer können wir werden, immer wieder einen Weg zu finden, wenn das Leben uns neue Aufgaben stellt.