Achtsamkeit… Mehr Gedanken und noch ein Foto

Dieses Wort ist vielleicht in manchen Zusammenhängen überstrapaziert, aber dennoch hat es eine Daseinsberechtigung.

Wenn man genau hinschaut, kann man so viel entdecken. Und das nicht nur draußen, bei einem schönen Strandspaziergang, nein, auch in anderen Menschen und sogar in sich selbst.

Früher in der Schulzeit hatte ich zwei Freundinnen, die darin wetteiferten, wer am schlechtesten irgendetwas könne… Es war mir schon damals, im Alter von etwa elf oder zwölf Jahren nicht geheuer… Es kann doch nicht sein, dachte ich, dass sich Bescheidenheit darin äußern muss, die eigenen Fähigkeiten zu negieren. Denn dass sie etwas konnten, war für mich offensichtlich.

Einige Jahre später hatte ich einen Freund, der voller Ideale steckte, großer Menschheitsziele, der die Welt retten und selbst fast ein Engel werden wollte. Doch er sprach fast nur davon, wie weit er noch von den Zielen entfernt sei, wie schwer sie zu erreichen und welche Hindernisse noch vor ihm seien. Zu dem Zeitpunkt war ich mir schon klarer und dachte und sagte ihm auch, es mache doch keinen Sinn, immer nur riesengroße Berge vor sich aufzutürmen und dann los laufen zu wollen, wenn es doch möglich und sinn- und zielführender sei, einen Stein nach dem anderen aus dem Weg zu räumen. Kräfte einteilen, große Ziele in Zwischenziele zu unterteilen, immer wieder Pausen einlegen und ausruhen… Das ist mein Weg, den ich für mich als richtig erkannt habe.

Diese Haltung hat sich bei mir durchgesetzt. Ich kann nicht mehr anders, muss mich über jeden kleinen Erfolg, jeden Schritt auf dem gewollten Weg, jedes schöne Detail einfach freuen. Und daraus ziehe ich viel Kraft und Gelassenheit und kann aufs neue losstürmen und Berge versetzen oder Perlen in Muscheln entdecken.

Dann jedoch ist es nicht zu Ende mit der Achtsamkeit. Jeder weitere Schritt auf dem Weg fordert Aufmerksamkeit, immer wieder müssen wir aufs Neue schauen, wo wir die Füße hinsetzen, welche Richtung wir einschlagen und welche Aufgaben als nächstes angegangen werden müssen. Oftmals schleichen sich neue Aufgaben in unser Leben wie kleine scheue Wildtiere. Wir nehmen sie gar nicht richtig wahr, sehen vielleicht ab und zu etwas durch das Gedankengebüsch huschen und fragen uns wieder und wieder, was los ist, woher bestimmte Symptome kommen, warum sich immer wieder eine bestimmte Frage stellt, wie wir mit einem Thema umgehen sollen. Und dann schauen wir vielleicht endlich genauer hin und entdecken am Wegesrand in ein paar Tropfen auf dem Grashalm neue Ideen für unseren Weg. 

Und voller Staunen können wir sehen, was uns lange verborgen blieb, können die neue Aufgabe erkennen und uns überlegen, wie wir mit ihr umgehen wollen. Nehmen wir sie gleich tatkräftig in Angriff? Müssen wir erst schauen, was wir brauchen, um sie zu bewältigen? Oder haben wir vielleicht sogar noch ein wenig Angst, uns zu stellen?

Egal, was ist: Wenn wir uns selbst die gleiche Achtsamkeit entgegen bringen wie dem Entdecken der Dinge auf den Bildern, sehen wir schon sehr viel und werden den Weg finden, mit unseren Aufgaben umzugehen. 

Weihnachtsgruß an meine Welt II

Auch in diesem Jahr möchte ich danke sagen an mein Leben. Danke, dass es mich gibt und danke, dass ich die Meschen um mich habe, dich ich lieben kann und die mich lieben.

Weihnachten ist für mich immer eine Zeit des Innehaltens und des Nachdenkens. Nachdenken über das vergangene Jahr, Nachdenken über meine Ziele, Nachdenken über das, was werden wird… 

In der kalten dunklen Jahreszeit ist das Licht einer Kerze für mich immer ein besonderes Licht, weil es stahlt. Es strahlt Wärme und Geborgenheit aus und diese Wärme wünsche ich allen Menschen, die an Weihnachten nicht so glücklich sind, die Weihnachten nicht so feiern können, wie sie eigentlich wollen, die vielleicht in alten Zwängen und Gewohnheiten festhängen. Schaut eine Kerze an. Genießt das gleichmäßige Leuchten der Flamme. Nehmt das Licht in euer Herz.

Dadurch wird zwar nichts anders, äußerlich. Aber es kommt etwas dazu, was gut tut. Das ist wichtig. Wir müssen lernen, uns von den Erwartungen anderer Menschen und alten Gewohnheiten, die nicht mehr lebendig sind unabhängig zu machen. Wir müssen lernen, freier zu entscheiden und zu diesen Entscheidungen zu stehen. Wir müssen lernen, uns selbst wieder mehr zu vertrauen und unseren Selbstwert erkennen. Dann wird das Leben weniger zwanghaft, weniger in feste Bahnen gepresst erscheinen, weniger einengend sein. Wir können uns entfalten und in Freiheit und Liebe auf andere Menschen zugehen und ihnen geben, was sie eigentlich suchen: Aufrichtigkeit.

Diese Aufrichtigkeit ist ein Licht in der dunklen Welt voller Angst und Schrecken. Und wie die Kerzenflamme strahlt die Aufrichtigkeit Wärme und Geborgenheit aus, weil sie nichts Falsches an sich hat und selten ist. Helft mit, die Kerzenflamme in der Welt am Leben zu erhalten und helft mit, dass die Aufrichtigkeit in der Welt größer und größer wird.

Ein Stern kann manchmal Orientierungshilfe sein… Nehmt diesen Stern von mir mit auf euren Weg und holt euch Kraft aus den Sternen des Himmels. Manchmal ist auch ein Mensch ein Stern. Dann seid behutsam mit ihm, dass er sein Leuchten nicht verliert. Er ist voller Liebe und weiß um die Mühen des Lebens, aber auch um die Freuden und Genüsse.

Ich wünsche allen Menschen, die mich auf irgendeine Weise begleiten einen Stern in ihrem Leben und das Licht einer Flamme.