Das Jahr 2024 ist zu Ende. In ein paar Stunden beginnt 2025. Es ist mir ein Bedürfnis, ein paar Gedanken nieder zu schreiben, die mich im Laufe des Jahres immer wieder beschäftigt haben. Es soll kein umfassender Jahresrückblick werden, aber ich denke an einige Ereignisse, Menschen und Gefühle, die dieses Jahr für mich geprägt haben. Auch meine Entschlüsse, die Art, wie ich mit meinen Themen umgegangen bin und alles, was ich erlebt habe, sind Teil meines Weges, der hier ein wenig aufgezeichnet werden wird. Ich kann nicht alles direkt benennen, was mich in Gedanken umtreibt. Ich will es auch nicht. Manche Worte oder Sätze mögen unklar bleiben beim Lesen. Dies ist gewollt. Aber in den Worten findet sich für mich Sinn und Klarheit.
Auf diesem Bild ist Vieles nicht sichtbar. Ich kann es aber ahnen. Und denken. Und mir eine Vorstellung machen, was verborgen sein könnte. Genauso kann es mir gehen, wenn ich an die Dinge denke, die mir schwerfallen. Von denen ich weiß, dass sie da sind und Aufmerksamkeit von mir brauchen. Um die ich mich kümmern soll. Um meinetwegen. Vielleicht kann ich im neuen Jahr auf diesem Feld mehr arbeiten. Um für mich wichtige Früchte zu ernten.
Hier geht die Sonne auf. Morgennebel verschleiern ein wenig die Landschaft. Aber es wird hell. Und die klaren Spiegelungen der Bäume im Wasser zeigen, was möglich ist. Ich kann auch auf dem Kopf stehen, die Dinge aus einer ganz anderen Perspektive betrachten. Ändern werde ich sie dadurch nicht. Aber möglicherweise mein Verhältnis zu ihnen. Und das ist manchmal so viel Wert. Vieles kann dann nämlich leichter werden, weil ich nicht nur in eine Richtung denke, sondern in mehrere. Und deshalb neue Lösungen finde, mit denen ich den Herausforderungen besser begegnen kann.
Wie gegensätzlich der obere und der untere Bildteil sind…. Der starke Kontrast der dunklen, bedrohlich wirkenden Wolken zu dem friedlich und heimelig wirkenden alten Gras, den Bäumen und halb verdeckten Häusern ist gewaltig. Extreme Situationen im Leben passen zu diesem Bild. Es scheint, als passe nichts zusammen, als müsse ich mich zerreißen um zurecht zu kommen. Dabei hilft in dem Moment ein Innehalten und Beobachten. Denn im nächsten Augenblick ist es nicht mehr so. Etwas hat sich verändert. Möglicherweise sogar sehr. Wenn ich aber im ersten Eindruck verharre, schränke ich mich und meine möglichen Aktionen stark ein. So kann es mir eine Hilfe sein, die Veränderung des Augenblickes zu nutzen um mich nicht zu überfordern.
Starke Farben transportieren gerne starke Emotionen. Gefühle, die so mächtig sind, dass sie viel Raum einnehmen und kaum Luft zum Atmen lassen. Oder aber das Herz weit und voll machen. Schöne Gefühle wie Liebe, Glück, Dankbarkeit, Demut. Oder schwer auszuhaltende wie Angst, Sorge, Hilflosigkeit. Sie und noch viele weitere gehören zum Leben. Brauchen Platz und haben eine Berechtigung. Vielleicht kann ich im Anblick starker Farben oder besonderer Formen allen Gefühlen mehr Raum geben und verstehen, was in mir vorgeht.
Hell und klar ist dieses Bild. Die Bäume von der Sonne beschienen, das Meer ruhig, der Horizont schnurgerade. Auf den ersten Blick mag ich mir wünschen, dass mein Weg im neuen Jahr so klar und eindeutig sein soll. Aber ich weiß, dass dieses Bild trügt. Nein, nicht trügt, sondern mehr verbirgt als es zeigt. Die Bäume stehen an der Steilküste. Ihre Wurzeln hängen zum Teil schon in der Luft. Es wird in nicht allzu ferner Zukunft an dieser Stelle nicht mehr so aussehen. Einige dieser Bäume werden abstürzen. Aber auch dann werden sie noch für Leben sorgen. Es wird anders sein.
Und damit möchte ich ins neue Jahr gehen: Mit dem Gedanken, dass nichts bleibt, wie es ist, aber deshalb nicht schlechter werden muss. Ich habe in der Hand, welchen Weg ich gehe. Ich kann entscheiden, ob ich in einer Situation bleibe und jammere, oder ob ich sie ändere oder gar verlasse, weil sie nicht zu ändern ist. All diese Bilder wollen mir sagen, wie reich ich bin und was ich sehen kann. Was ich erleben kann. Wie ich mein Leben gestalten kann. Und all dies kann ich teilen mit den Menschen, die um mich sind. Das erfüllt mich mit tiefer Dankbarkeit.
Mit diesem Text und diesen Bildern wünsche ich Allen, die diese Zeilen lesen, Mut für das neue Jahr, Kraft für die anstehenden Herausforderungen, gute Gesundheit und immer einen offenen Blick für die Dinge am Wegesrand.