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Vergiss mein nicht…

Vergiss mein nicht kann man in vielen Situationen zueinander sagen.

Die Blume mit dem selben Namen blüht jedes Jahr sehr früh und das nach Farben hungernde wintermüde Auge kann sich satt sehen an der feinen Schönheit der Blüten.

Vergissmeinnicht

Sehr schlicht und einfach ist diese Schönheit, sehr klar und ausdauernd, viele Knospen blühen nach und nach. Und so kann ein Blumenbeet zu einem blauen Teppich werden.

Unsere Seele kann sich daran freuen und durch diese Freude Halt finden in den harten Zeiten des Lebens. Zeiten, in denen wir vielleicht etwas zu verlieren drohen. Zeiten, in denen uns das berufliche Leben viel abverlangt. Zeiten, in denen vielleicht andere Menschen sehr stark unsere Hilfe brauchen und wir wenig für uns selbst tun können.

Und dann kann es passieren, dass wir vielleicht vor lauter innerer Not nicht mehr wahrnehmen können, was die uns liebsten Menschen, unsere Kinder, wirklich wollen und brauchen…

Was brauchen sie?

Sie brauchen ihre Eltern. Immer. Auch wenn diese vielleicht getrennt sind. Sie wollen beide Eltern lieben dürfen. Immer. Es zerreißt ihnen das Herz, wenn sie dies nicht dürfen. Egal wie gut wir es mit unseren Kindern meinen, egal, was das Leben uns Erwachsenen antut, egal wie viel Materielles wir ihnen bieten können….

…fehlt ihnen die Möglichkeit, die Eltern lieben zu dürfen und bei ihnen zu sein, fehlt ihnen das Wichtigste.

Wenn wir Erwachsene es schaffen, in einer Trennungssituation Eltern zu bleiben und den ehemaligen Partner als Elternteil trotz allem zu akzeptieren, erleichtern wir unseren Kindern die Schwierigkeiten, die für sie durch eine Trennung entstehen, immens. Dies erfordert sehr viel Uneigennützigkeit, darin drückt sich aber auch wirkliche Liebe zum Kind aus. Die Verletzungen, die sich Erwachsene gegenseitig zufügen sind etwas, wofür die Kinder niemals bestraft werden dürfen, indem wir versuchen, sie auf unsere Seite zu ziehen und den anderen Elternteil schlecht zu machen.

Denn:

Wie kann dann das Kind lieben?

Wie kann das Kind dann erleben, dass wir es lieben?

Und wie können wir den stummen Schrei in den Augen der Kinder übersehen, der sagt: Vergiss mein nicht!

 

Dank an die Eltern

Wie können wir unseren Eltern sagen, was sie uns bedeuten?

Wie können wir ihnen danken, dass sie uns ins Leben begleitet haben?

Wie können wir ihnen zeigen, dass sie uns auch jetzt noch wichtig sind?

Sonnenblumen

Wir können uns glücklich schätzen, wenn wir unsere Eltern auch wenn wir selbst erwachsen sind noch um uns haben und uns mit ihnen austauschen können. Wir haben die Chance, im Umgang mit ihnen auf eine andere Ebene zu wechseln und werden dennoch Kinder bleiben, auch wenn wir selbst schon welche haben. Wir dürfen weiter von ihrem Erfahrungsschatz profitieren, aber auch unsere eigenen Einschätzungen der Dinge in die Beziehung einbringen. So kann ein unermesslicher Reichtum entstehen von gegenseitigem Geben und Nehmen.

Und wir können uns bewusst werden und es unseren Eltern gegenüber zum Ausdruck bringen, wie viel sie beigetragen haben und vielleicht sogar noch beitragen, dass wir zu dem Menschen geworden sind, der wir sind. Wenn es uns dann möglich ist, ihnen dafür zu danken, haben wir ihnen damit ein Geschenk gemacht, was sie in ihrem Herzen tragen können.

Äußerliche Gaben können den Dank an sie unterstützen und ihnen zusätzlich Freude machen, aber am meisten zählt für sie die gelebte Beziehung.