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Langeweile

Langeweile ist negativ behaftet als Begriff.

Negativ behaftet als Zustand.

Und doch immer wieder Quelle größter Kreativität.

Wasser Licht Farbe

Wenn es einem Menschen langweilig ist, sind schnell zehn Andere da, die ihm sagen wollen, was er tun soll und ihm gleichzeitig suggerieren, faul zu sein. Gerade Kinder werden zu gerne in verschiedene Aktivitäten gesteckt, damit nur ja keine Langeweile aufkommt.

Was aber ist diese Langeweile?

Es liegt eigentlich Ruhe in dem Wort. Und Gelassenheit. Und Langmut. Und Muße. Und all diese Dinge sind doch beste Voraussetzungen für Kreativität. Wir können umherschauen und Dinge entdecken, die wir nie sahen, obwohl wir täglich damit zu tun haben. Wir können die Gedanken schweifen lassen, ohne unter Druck zu stehen und so neue Zusammenhänge erkennen und Ideen entwickeln. Wir können uns einer Sache oder Idee ganz hingeben, weil kein Muss dahinter steht, fertig zu werden. Und so können wir tiefer eintauchen. Uns mehr zuwenden. Offener bleiben und vielseitiger denken.

Langeweile zu haben ist nicht schlimm. Ausruhen, durchatmen, langsam machen und nicht nur durchs Leben hetzen sind auch Möglichkeiten, der Langeweile zu begegnen und mit ihr umzugehen. Und sich so selbst wieder Luft zu verschaffen für die Aufgaben, die das Leben uns stellt.

 

Unveränderbar…

Wie oft stehen wir vor Tatsachen, die wir so nicht erwartet haben. Wie oft müssen wir uns Entscheidungen Anderer stellen und uns mit den Folgen für uns auseinander setzen. Und wie oft denken wie, wir könnten am Unvermeidlichen noch etwas ändern. Und laufen mit dem Kopf gegen die Wand, weil es eben unveränderbar und unverrückbar vor uns steht…

 

Schiefer Baum

 

So sehr wir uns vielleicht zu verbiegen suchen, noch einen Ausweg finden wollen, den Blick in alle Richtungen wenden…

Tief im Inneren müssen wir erkennen, es ist unvermeidbar, unabänderlich und fest wie ein tief verwurzelter Baum, der zwar geschüttelt, nicht aber umgeworfen werden kann. Also stehen wir vor der Aufgabe, uns mit dem Unabänderlichen auseinander zu setzen und zu lernen, nicht zu viel Energie darauf zu verwenden, doch noch etwas ändern zu wollen, wenigstens ein kleines bisschen…

Es wird sich nichts ändern lassen. Dies zu akzeptieren ist eigentlich ganz einfach. Denn wenn wir daran denken, was wir statt dessen tun können und welche Kräfte frei gesetzt werden, sollte der Abschied vom Unveränderbaren nicht allzu schwer fallen. Viel schwerer erscheint mir, zu erkennen und zu unterscheiden, was wirklich nicht zu verändern ist und was wir vielleicht aus Angst, Unsicherheit oder Bequemlichkeit nicht ändern können oder wollen… Doch dann ist die Gefahr, einfach zu jammern und nicht nach vorne zu sehen groß. So sehr es vielleicht am Anfang Überwindung kostet und auch schmerzhaft ist: Eine Entscheidung zu treffen, etwas zu verändern, was wir selbst in der Hand haben und nicht an Unveränderbarem festzuhalten und es zu bedauern, kann viel Freiheit erzeugen. Innere Freiheit und äußere Freiheit. Beides bedeutet auch Verantwortung und Verbindlichkeit. Dies sind Werte, die mir viel bedeuten und die wichtig sind für uns im Umgang miteinander.

Und wenn wir es schaffen, weniger gegen Wände zu laufen und mehr um die Ecke zu denken und uns befreien von der Anstrengung, Unveränderbares verändern zu wollen, können wir unsere Fähigkeiten auf das lenken, was wir können und dabei mehr erreichen.