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Eine Hälfte

Wie oft im Leben hören wir den Satz oder sagen ihn selber, keine halben Sachen machen zu wollen…

Und wie oft erkennen wir vielleicht gar nicht, ob etwas halb ist oder vielleicht nur halb zu sehen?

halbe Muschel
Muschelhälfte

Wenn wir auf unser Leben schauen, können wir beobachten, dass manche Erlebnisse nur eine Hälfte eines Geschehens widerspiegeln. Die andere Hälfte bleibt uns verborgen, weil wir nicht wissen, was die anderen Menschen, die an dem Erlebnis beteiligt waren darüber denken. Das hindert aber nicht daran, die eigene Hälfte als schön, positiv oder harmonisch zu empfinden.

Einen anderen Menschen in seiner Gesamtheit zu erleben gelingt ja selten, da wir mit den meisten Menschen nur in bestimmten Bereichen des Lebens zu tun haben und nicht in allen. So erleben wir einige Seiten des Anderen und andere bleiben verborgen. Die Seite, die wir sehen, mag uns gefallen oder auch nicht, aber sie ist und bleibt nur ein Teil.

Wenn wir uns dies bewusst machen, können wir vielleicht leichter mal ein negatives Gefühl dem Anderen gegenüber nicht zu groß werden lassen, weil wir uns sagen können, dass ja nur ein Teil für uns sichtbar ist. Und wenn wir nicht die Gelegenheit haben, suchen oder schaffen wollen, den Anderen auch von anderen Seiten kennen zu lernen, bleibt unser Eindruck immer nur von einem Teil des Ganzen bestimmt.

Das Bewusstsein dieser Tatsache kann es uns erlauben und ermöglichen, kein absolutes Urteil über den anderen Menschen zu fällen, sondern Türen offen zu lassen für die andere Hälfte. Und somit kann es besser sein, halbe Sachen zu machen, diese aber mit ganzem Herzen.

Wege

Wege sind faszinierend.

Mal gerade und breit, wie eine Autobahn, mal verschlungen und eng wie ein Trampelpfad.

Und nie wissen wir genau, wie der eigene Weg als nächstes aussieht. Wir bestimmen die Richtung, orientieren uns an verschiedenen Haltepunkten, wissen aber dennoch nicht, was uns hinter der nächsten Biegung erwartet.

 

Paar
Wegabschnitt

 

Und wenn wir den Weg nicht alleine gehen, wird es noch komplizierter.

Warum? Weil wir mehr sehen, mehr denken, mehr fühlen, mehr wollen, mehr erwarten als wenn wir alleine gehen. Wir können nicht einfach nur unseren Augen folgen, unserem Gedanken nachgehen, unsere Gefühle leben, unseren Willen ausüben. Denn da ist der Andere mit all seinen Wahrnehmungen, Ideen, Bedürfnissen und Handlungen. Das alles muss nun auf den Weg passen, Beide müssen Platz haben, Beide die Richtung erkennen können, die Beschaffenheit des Weges sehen. Und immer wieder prüfen können, ob die Richtung stimmt.

Jeder von uns hat die Freiheit zu entscheiden, wie er das gemeinsame Beschreiten des Lebensweges umsetzen will. Jeder kann eigene Ideen entwickeln, wie er mit einem anderen Menschen zusammen leben und gehen will. Jeder darf selbstbestimmt sein, wenn er es will und kann.

Und jeder hat immer wieder die Möglichkeit die Richtung zu korrigieren, eine andere Abzweigung zu nehmen, oder mal einen kleinen Umweg zu gehen.

Denn wir sind Menschen in Entwicklung und nicht starr und fertig. Deshalb kann es auch keinen von Anfang bis zum Ende vorgezeichneten fertigen Lebensweg geben.

Das mag beängstigend klingen. Aber das soll es nicht, denn wir sind frei, zu entscheiden, was wir wollen und wie wir es umsetzen. Und wenn der Weg anders verläuft, als wir uns erträumt haben, warten vielleicht andere Aufgaben und Herausforderungen auf uns, als wir gedacht haben. Das kann uns ermutigen, weiter in die Richtung zu gehen, für die wir uns entschieden haben, auch wenn sie eine andere ist, als wir ursprünglich dachten.