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Vertrauen

Vertrauen ist etwas ganz Besonderes. Etwas, das zunächst ohne Gegenleistung gegeben wird. Wenn wir uns vorstellen, wie vertrauensvoll Babies oder Tiere uns anschauen, die noch keine negativen Erfahrungen gemacht haben, können wir sehen, wie ursprünglich und intensiv dieses Gefühl sein kann.

 

Strandrose mit Alge

 

Wenn wir Vertrauen schenken und erhalten fühlen wir uns sicher und geborgen und können frei und sicher interagieren.

Anders sieht es aus, wenn das Vertrauen erschüttert wird. Dann werden wir vorsichtig, lauern auf die Handlungen unseres Gegenübers und haben keine Sicherheit mehr im Umgang miteinander. Dann kann sich vieles aufstauen, Ängste werden aufgebaut und Worte und Handlungen des Anderen viel intensiver interpretiert, immer mit der Frage im Hintergrund, wie vertrauenswürdig er nun noch ist.

Was können wir tun, um aus dieser Situation heraus zu kommen? Was hilft uns, Vertrauen wieder aufzubauen? Ist das überhaupt möglich?

Sich bewusst sein darüber, was in und mit uns geschieht ist immer ein Anfang, Probleme zu erkennen und auch lösen zu können. Dafür brauchen wir Selbst-Bewusstsein und Selbst-Vertrauen. Mit diesem beiden Fähigkeiten ausgestattet, können wir versuchen, den negativen Gedanken und Interpretationen entgegen zu gehen. Wir können darauf schauen, was der andere wirklich tut, können nachfragen und versuchen, erstmal unserem Gefühl wieder zu vertrauen und dann dem Menschen, der uns gegenüber steht. Und haben wir genug Selbst-Vertrauen, wird uns das erschütterte Vertrauen zu dem anderen Menschen nicht gänzlich aus der Bahn werfen, sondern wir können die Haltung einnehmen, uns kurz zu schütteln, das Krönchen wieder gerade zu rücken und weiter zu gehen.

Das Vertrauen in andere Menschen gibt uns Halt, der jedoch von den Anderen abhängt. Das Vertrauen in uns selbst macht uns stark, unabhängig und frei.

Hass

Nicht immer ist alles, was wir erleben positiv.

Oft müssen wir mit Enttäuschungen fertig werden. Wir werden mit Entwicklungen konfrontiert, die wir nicht erahnen konnten, die aber unser Leben massiv beeinflussen und alles auf den Kopf stellen, woran wir geglaubt haben.

Hass

 

Dann kann Hass entstehen. Hass tut weh. Tut demjenigen weh, der hasst und demjenigen, der gehasst wird. Er zerstört alles, was positiv war, alles Schöne wird gestrichen, manchmal bis zur Unkenntlichkeit. Und das, was einst schön war, hat es schwer, sichtbar zu bleiben. Sichtbar für uns selbst und sichtbar für unsere Umgebung. Die Schönheit wird zugedeckt, das Lächeln kommt kaum mehr durch, die Züge werden härter. Und so kann eine Spirale entstehen, eine Spirale, die abwärts führt, im Sog nach unten, immer tiefer in den Hass, bis zur Selbstzerstörung und dem Point of no return, wie er in dem Film „Rosenkrieg“ herrlich illustriert ist, als die beiden Protagonisten im Kronleuchter hängen und ihnen klar ist, dass sie beide abstürzen werden, sie aber nicht mehr zurück können, weil der Hass sie so weit getrieben hat.

Um dem zu entfliehen, um gar nicht erst so weit zu kommen, müssen wir uns bewusst werden, was uns im Leben wichtig ist. Wir müssen entscheiden können, wie unser Umgang mit unseren Gefühlen sein soll. Wollen wir jedes Gefühl, egal wie stark es ist einfach ausleben? Wollen wir unsere Umwelt mit jeder Regung unserer Seele konfrontieren? Oder wollen wir die aufkommenden Gefühle erstmal innerlich selbst erleben und uns über ihre Bedeutung klar werden? Und dann mit ihnen ins Reine kommen und sie trotzdem offen zeigen, aber ohne ihnen zu viel Macht einzuräumen?

Wenn wir diese Haltung einnehmen können, sollte es leichter werden, mit Hass und Wut und anderen starken Gefühlen, die negativen Charakter haben und dennoch eine Realität sind umzugehen. Und in der Folge haben die positiven Gefühle es leichter, ihre Existenz durchzusetzen und die Vorherrschaft in unserem Seelenleben zu übernehmen und somit das Schöne unseres Inneren nach außen zu tragen.