Nicht immer ist alles, was wir erleben positiv.
Oft müssen wir mit Enttäuschungen fertig werden. Wir werden mit Entwicklungen konfrontiert, die wir nicht erahnen konnten, die aber unser Leben massiv beeinflussen und alles auf den Kopf stellen, woran wir geglaubt haben.
Dann kann Hass entstehen. Hass tut weh. Tut demjenigen weh, der hasst und demjenigen, der gehasst wird. Er zerstört alles, was positiv war, alles Schöne wird gestrichen, manchmal bis zur Unkenntlichkeit. Und das, was einst schön war, hat es schwer, sichtbar zu bleiben. Sichtbar für uns selbst und sichtbar für unsere Umgebung. Die Schönheit wird zugedeckt, das Lächeln kommt kaum mehr durch, die Züge werden härter. Und so kann eine Spirale entstehen, eine Spirale, die abwärts führt, im Sog nach unten, immer tiefer in den Hass, bis zur Selbstzerstörung und dem Point of no return, wie er in dem Film “Rosenkrieg” herrlich illustriert ist, als die beiden Protagonisten im Kronleuchter hängen und ihnen klar ist, dass sie beide abstürzen werden, sie aber nicht mehr zurück können, weil der Hass sie so weit getrieben hat.
Um dem zu entfliehen, um gar nicht erst so weit zu kommen, müssen wir uns bewusst werden, was uns im Leben wichtig ist. Wir müssen entscheiden können, wie unser Umgang mit unseren Gefühlen sein soll. Wollen wir jedes Gefühl, egal wie stark es ist einfach ausleben? Wollen wir unsere Umwelt mit jeder Regung unserer Seele konfrontieren? Oder wollen wir die aufkommenden Gefühle erstmal innerlich selbst erleben und uns über ihre Bedeutung klar werden? Und dann mit ihnen ins Reine kommen und sie trotzdem offen zeigen, aber ohne ihnen zu viel Macht einzuräumen?
Wenn wir diese Haltung einnehmen können, sollte es leichter werden, mit Hass und Wut und anderen starken Gefühlen, die negativen Charakter haben und dennoch eine Realität sind umzugehen. Und in der Folge haben die positiven Gefühle es leichter, ihre Existenz durchzusetzen und die Vorherrschaft in unserem Seelenleben zu übernehmen und somit das Schöne unseres Inneren nach außen zu tragen.