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Ein Friedensangebot mit Lügen

Nach vielen Jahren ein Friedensangebot zu bekommen weckt viele Gefühle. Es sind nicht nur Positive, auch Negative mischen sich hinein. Sie bewegen sich in deiner Seele, wollen an die Oberfläche, wollen in der ersten Reihe stehen und gesehen werden. Sie fühlen sich wichtig, reden wild auf dich ein und du hast kaum eine Chance, alle zu hören und wahrzunehmen.

Was passiert also mit dir? Du versuchst dich festzuhalten um nicht von den Gefühlen durcheinander gewirbelt zu werden. Du willst Ordnung schaffen und jedes Gefühl in ein Kästchen stecken, einen Deckel drauf legen und nach und nach ein Kästchen nach dem anderen öffnen und hineinschauen. Aber die Gefühle springen weiterhin wild durcheinander, lassen sich nicht einfangen, werden teils größer und mächtiger, teils kleiner und leise. Sie wirbeln Staub auf, der sich wie dichter Nebel über alles legt und fast die Sonne verbirgt.

Aber die Sonne ist da. Die Hoffnung, dass die negativen Gefühle kleiner werden und das Friedensangebot eine neue, bessere Verständigung ermöglichen kann… Weil es für das Wohlergehen eines über alles geliebten Menschen wichtig wäre!

Wir Menschen neigen dazu, selbst vieles an Schmerzen, Verletzungen und Grausamkeiten auszuhalten. Geht es aber um Andere werden wir zu wilden Tieren, die ihre Jungen verteidigen. Wir kennen unsere Jungen, wissen, was gut für sie ist und sind in der Lage, unser eigenes Wohl im Zweifelsfall hintan zu stellen und für das Junge zu kämpfen. Also greifen wir nach der Hoffnung, die zu hegen uns das Friedensangebot erneut anbietet.

Aber Misstrauen bleibt, weil die Vergangenheit und die früheren Erfahrungen sich zu Wort melden. Sie machen sich deutlich bemerkbar. Sehr deutlich. So deutlich, dass der Körper sich verspannt, alle Muskeln zittern und die Arme schützend und haltend vor dem Körper gekreuzt sind. In dem Gespräch. Das ein Friedensangebot sein soll. Und doch Lügen enthält.

So viele und schlimme Lügen, die die Hoffnung, dass sich etwas verbessert und verändert hat sofort zunichte machen.

Was aber geht in einem Menschen vor, der lügt wenn er Frieden will? Was passiert in und mit seinem Gegenüber? Wo bleiben da die Chancen auf eine echte Verständigung? Und wie willst du mit dem Wissen, das durch die Lügen verborgen werden soll umgehen? Weißt du doch, dass dort tiefes Leid ist, welches du alleine nicht lindern kannst. Du denkst wieder und wieder darüber nach, wie dir direkt ins Gesicht gelogen wurde. Mit Blickkontakt. Wie du dich im Gespräch mit aller Kraft beherrscht hast, nicht aufzuspringen und zu schreien, weil du weißt, was es für dein Kind bedeuten würde, wenn du die Fassade deines Gegenüber einreißen würdest.

Also schweigst du erstmal. Gibst dir Zeit, nachzudenken. Zeit, einen Plan zu entwickeln, wie du mit den Lügen umgehen willst. Zeit, Voraussetzungen für Änderungen zu schaffen, die nötig werden, wenn die Lügen auf den Tisch kommen. Zeit auch, allen Mut zusammen zu sammeln um ihn deinem Kind zu geben, weil es alleine nicht weiter kommen kann. Sich aber im größten Zwiespalt befindet, den Menschen ihren Kindern antun können.

Und in dieser Zeit leidest du. Wirst aber auch stärker, weil du merkst, was sich an Kraft und Vertrauen in all den Jahren angesammelt hat. Und bist froh, dass dich nicht blinder Hass treibt, sondern wirklich die Liebe zum Kind. Und deshalb wartest du auf den richtigen Moment, arbeitest gezielt auf ihn hin, immer das Wohl des Kindes im Auge, für das du zur Löwin geworden bist. Aber eine Löwin, die nicht nur ihren Instinkten vertraut, sondern auch den klaren Gedanken, die die Zukunft des Kindes sicherstellen sollen. Auf allen Ebenen. In alle Richtungen. Zu allen Menschen.

Ja, zu allen.

Weihnachtsgruß an meine Welt III

Im dritten Jahr nun schreibe ich am 24. Dezember meinen Gruß an die Welt in diesem Blog. Es wird mir eine liebe Tradition, erreiche ich doch auf diesem Weg die Menschen, die mir auf verschiedenen Gebieten des Lebens begegnen. Die, die tief in meinem Herzen wohnen. Die, die neu dazu gekommen sind. Die, die schon viele Jahre meinen Weg begleiten. Die, die mein Arbeitsleben prägen. Und die, die ich nur aus der virtuellen Welt „kenne“.

Ihr alle seid Teil meiner Welt. Einer Welt, die von Jahr zu Jahr mehr meine eigene wird. Ich schüttele immer mehr die festen äußerlichen und Jahrzehnte alten Rituale ab, die rund um Weihnachten mein Leben geprägt haben.

Deshalb das Bild eines Sonnenaufganges. Jeder ist anders als am Tag zuvor. Die Farben variieren, im Lauf des Jahres ändert sich die Position und somit das Licht der Sonne auf die Umgebung, Die Luft ist mal klar, mal trüb. Genauso verschieden können wir Weihnachten feiern. Traditionell, wie wir es gewohnt sind. Gar nicht, weil wir keinen Bezug finden. Im Kreis geliebter Menschen. Gezwungen in Erwartungen Anderer oder frei, wie wir es uns selbst gestalten wollen. Wir können immer sagen, ja, so will ich es oder nein, so will ich es nicht. Wir müssen nichts, auch wenn uns dies von der Gesellschaft, der Familie oder unseren eigenen unreflektierten Bedürfnissen suggeriert wird.

Aber es ist oft ein langer Weg, die Traditionen der Vergangenheit abzuschütteln und eigene Wege zu gehen. Selbst zu erforschen, was mir Weihnachten bedeutet und wie ich es feiern möchte. Auch kann sich dies ändern im Laufe der Jahre. Mit kleineren Kindern ist es anders als mit großen, ohne nochmal ganz anders. Wir gestalten immer für die Menschen in unserem engsten Umfeld mit. Und manchmal ist unser engstes Umfeld ein einziger Mensch. Ein ganz Besonder. Einer, den wir jeden Tag und jede Nacht um uns haben. Nämlich wir selbst.

Und wie wir uns Gedanken um Andere machen, so sollten wir uns auch Gedanken um uns selbst machen und uns diese Tage, die von Liebe und Frieden geprägt sein können, so schön wie möglich machen. Was auch immer für uns dann schön bedeutet. Jeder sollte die Chance haben sich mit dem, was er an diesem Tag machen möchte gut zu fühlen.

Ich wünsche allen Menschen, die mir in diesem Jahr egal auf welche Weise begegnet sind ein Weihnachten, das ihren Bedürfnissen und Sehnsüchten entspricht. Möget ihr alle diese Tage so verbringen können, wie es euch richtig und gut erscheint.