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Behaglich

Behaglich ist ein Wort.

Ein Wort, das heute selten verwendet wird .

Und vielleicht noch seltener in einer gewissen Regelmäßigkeit erlebt wird.

Miezekatze

Diese Zeichnung von mir kann das Wort Behaglichkeit erklären, denn jeder, der mal eine schnurrende Katze auf dem Schoss hatte, weiß sofort, welches Gefühl ich meine.

Für mich steckt in diesem Wort etwas, das einen ganz besonderen Zauber hat. Nämlich Ruhe, innere Zufriedenheit und Einssein mit sich selbst. Behaglich auf dem Sofa sitzen, ein gutes Buch lesen, die Welt vergessen… Mit wenigen äußeren Besitztümern glücklich sein, weil die Prioritäten woanders liegen… In einer Heuwiese liegen und den Duft atmen… Unter dem Sternenhimmel stehen und sich klein, aber fein fühlen…

In all diesen und noch viel mehr Situationen können wir es uns behaglich einrichten und innerlich schnurren wie eine Katze.

Wege

Wege sind faszinierend.

Mal gerade und breit, wie eine Autobahn, mal verschlungen und eng wie ein Trampelpfad.

Und nie wissen wir genau, wie der eigene Weg als nächstes aussieht. Wir bestimmen die Richtung, orientieren uns an verschiedenen Haltepunkten, wissen aber dennoch nicht, was uns hinter der nächsten Biegung erwartet.

 

Paar
Wegabschnitt

 

Und wenn wir den Weg nicht alleine gehen, wird es noch komplizierter.

Warum? Weil wir mehr sehen, mehr denken, mehr fühlen, mehr wollen, mehr erwarten als wenn wir alleine gehen. Wir können nicht einfach nur unseren Augen folgen, unserem Gedanken nachgehen, unsere Gefühle leben, unseren Willen ausüben. Denn da ist der Andere mit all seinen Wahrnehmungen, Ideen, Bedürfnissen und Handlungen. Das alles muss nun auf den Weg passen, Beide müssen Platz haben, Beide die Richtung erkennen können, die Beschaffenheit des Weges sehen. Und immer wieder prüfen können, ob die Richtung stimmt.

Jeder von uns hat die Freiheit zu entscheiden, wie er das gemeinsame Beschreiten des Lebensweges umsetzen will. Jeder kann eigene Ideen entwickeln, wie er mit einem anderen Menschen zusammen leben und gehen will. Jeder darf selbstbestimmt sein, wenn er es will und kann.

Und jeder hat immer wieder die Möglichkeit die Richtung zu korrigieren, eine andere Abzweigung zu nehmen, oder mal einen kleinen Umweg zu gehen.

Denn wir sind Menschen in Entwicklung und nicht starr und fertig. Deshalb kann es auch keinen von Anfang bis zum Ende vorgezeichneten fertigen Lebensweg geben.

Das mag beängstigend klingen. Aber das soll es nicht, denn wir sind frei, zu entscheiden, was wir wollen und wie wir es umsetzen. Und wenn der Weg anders verläuft, als wir uns erträumt haben, warten vielleicht andere Aufgaben und Herausforderungen auf uns, als wir gedacht haben. Das kann uns ermutigen, weiter in die Richtung zu gehen, für die wir uns entschieden haben, auch wenn sie eine andere ist, als wir ursprünglich dachten.