Alleinsein vs Einsamsein

Alleinsein ist nicht gleichbedeutend mit Einsam sein.

rote Seesterne

Diesen Satz habe ich einmal wie einen Gedankenblitz im Kopf gehabt, er strahlte hell wie ein Stern durch mein Herz. Seither habe ich viele Momente gehabt, in denen ich allein war. Allein im Haus, allein bei der Arbeit, allein mit mir selbst.

Dieses Alleinsein mit mir selbst habe ich gelernt. Und darüber bin ich froh, sind doch dadurch diese Stunden keine leeren Stunden sondern erfüllte, egal was ich mache. Und in dieser Erfüllung, diesem Erfülltsein kann gar keine Einsamkeit entstehen, sie bräuchte Leere um Platz zu haben.

Wie können wir lernen, mit uns selbst glücklich zu sein? Was können wir gegen das Gefühl stellen, einsam zu sein, wenn wir alleine sind? Und was hilft uns, auch in schweren Zeiten zwar allein, aber nicht einsam zu sein?

Wenn wir einen Spaziergang in der Natur machen, ob am Strand oder im Wald und die Augen öffnen für alles, was um uns herum zu sehen ist, können wir vieles entdecken. So wie auf dem Bild rote Seesterne zu sehen sind, die der Wind auf den Sand getrieben hat, so können wir, wenn wir uns mir uns selbst beschäftigen und keine Angst vor uns haben oder falsche Erwartungen an uns stellen Dinge entdecken in uns, die es uns unmöglich machen, das Alleinsein als Einsamkeit zu empfinden, weil das, was wir da entdecken, uns erfüllen kann mit Freude, Glück, Liebe und Ideen. Es kann Kreativität entstehen und schon hat die Einsamkeit keinen Platz mehr. Und gelingt uns dies in guten Zeiten, so wird es auch in schweren Zeiten so sein, weil wir uns selbst als Mensch wahrnehmen.

Entscheidungen

Wir werden immer wieder im Leben mit Fragen konfrontiert, auf die nur wir selber eine befriedigende Antwort geben können. Wieder und wieder kleine Fragen im Alltag, die Antwort und Entscheidung verlangen. Was wir tun wollen, wie wir uns kleiden, was wir essen wollen und wohin die nächste Reise gehen soll.

rote Wolke

Und dann die größeren Entscheidungen, die nicht so schnell getroffen werden können, weil wir erst nachdenken wollen. Über die Folgen. Über die Auswirkungen. Über die Chancen.

Darin können wir uns schnell verfangen, weil wir uns möglicherweise immer wieder im Kreis drehen auf dem Weg zur Entscheidung, zum Entschluss, nun in diese Richtung im Leben weiter zu gehen. Es erfordert Mut, alle Gedanken, die aufkommen auch zuzulassen und ihnen Raum zu geben. Denn auch eine kleine zarte Stimme, die im Chor der lauten, vorne stehenden Stimmen spricht, soll gehört werden. Manchmal ist es nämlich genau diese kleine Stimme, die wie das Zünglein an der Waage letzlich den Ausschlag geben kann für die Entscheidungsfindung.

Und haben wir eine Tendenz, wie die Entscheidung ausfallen soll, können wir sie prüfen. Mit noch mehr kritischen Fragen, mit noch mehr Gedanken darüber, mit immer noch etwas Angst im Herzen…

Nach allem können wir fragen, nochmal und nochmal, doch irgendwann wird klar: Wir müssen jetzt der feinen Stimme folgen und die Entscheidung entgültig treffen, auch wenn sie noch so schmerzhaft oder noch so besonders ist. Und ist sie dann getroffen, kann die Erleichterung gewaltig sein, wir können anfangen, noch mehr positive Aspekte an ihr zu entdecken, die uns vorher vor lauter Fragen nicht aufgefallen sind. Und dann können wir frei atmen und unsere Kräfte auf die Folgen und Auswirkungen lenken.

Und diesmal am Ende noch ein paar Fragen:

Besteht ein Zusammenhang zwischen Entscheidungsfreudigkeit und dem Mut zu Veränderung?

Kann man lernen, sich gerne zu entscheiden?

Ist es möglich, anderen Menschen bei der Entscheidungsfindung zu helfen?

Es erscheint mir ein Glück, mich gerne zu entscheiden und dann auch zu den getroffenen Entscheidungen zu stehen.