Spiegel sehen wir immer wieder im Leben.
In Spiegel schauen wir immer wieder.
Täglich sehen wir morgens mehr oder weniger wach und munter in unser noch vom Schlaf gezeichnetes Gesicht und hoffen, dass es sich im Laufe des Tages entfaltet.
Aber es gibt auch andere Spiegel. Spiegel der Seele zum Beispiel. Augen eines Menschen, die uns mit einem Blick mehr zeigen als Worte. Oder Seen, in denen sich der Himmel spiegelt. Oder das Meer in der Abenddämmerung, wenn ein Schiff vorbei fährt.
Dieses Bild mag ich sehr. Ich kann darin versinken, die Seele baumeln lassen und Kraft tanken in den ruhigen Farben der Dämmerung. Dann können die Gedanken wandern, können Träume entstehen, Ideen reifen und Entscheidungen reflektiert werden.
Und wir können Fragen zulassen. Fragen, an uns selbst, an unsere Gedanken, an unser Handeln, an unsere Verantwortung. Und weil das Schiff weiter fährt, verändert sich die Perspektive, die Farben des Himmels wechseln, es wird irgendwann dunkel und Nacht. Aber der Kurs ist klar, der Weg liegt vor uns. Trotzdem schauen wir gerne rechts und links, nehmen Eindrücke mit und lassen andere Sichtweisen in unser Denken hinein, weil sie uns bereichern können und ergänzen.
So werden Grenzen manchmal fließend, weil Verbindungen entstehen, die nur in bestimmten Verhältnissen ihre Gültigkeit haben und zu einem anderen Zeitpunkt schon wieder in Auflösung begriffen sind. So bleibt es immer interessant, wir können Neues lernen und Bewährtes behalten und in innerer Harmonie wieder weiter auf unserem Weg gehen.