Spiegelungen

Spiegel sehen wir immer wieder im Leben.

In Spiegel schauen wir immer wieder.

Täglich sehen wir morgens mehr oder weniger wach und munter in unser noch vom Schlaf gezeichnetes Gesicht und hoffen, dass es sich im Laufe des Tages entfaltet.

Aber es gibt auch andere Spiegel. Spiegel der Seele zum Beispiel. Augen eines Menschen, die uns mit einem Blick mehr zeigen als Worte. Oder Seen, in denen sich der Himmel spiegelt. Oder das Meer in der Abenddämmerung, wenn ein Schiff vorbei fährt.

Kranschiff

Dieses Bild mag ich sehr. Ich kann darin versinken, die Seele baumeln lassen und Kraft tanken in den ruhigen Farben der Dämmerung. Dann können die Gedanken wandern, können Träume entstehen, Ideen reifen und Entscheidungen reflektiert werden.

Und wir können Fragen zulassen. Fragen, an uns selbst, an unsere Gedanken, an unser Handeln, an unsere Verantwortung. Und weil das Schiff weiter fährt, verändert sich die Perspektive, die Farben des Himmels wechseln, es wird irgendwann dunkel und Nacht. Aber der Kurs ist klar, der Weg liegt vor uns. Trotzdem schauen wir gerne rechts und links, nehmen Eindrücke mit und lassen andere Sichtweisen in unser Denken hinein, weil sie uns bereichern können und ergänzen.

So werden Grenzen manchmal fließend, weil Verbindungen entstehen, die nur in bestimmten Verhältnissen ihre Gültigkeit haben und zu einem anderen Zeitpunkt schon wieder in Auflösung begriffen sind. So bleibt es immer interessant, wir können Neues lernen und Bewährtes behalten und in innerer Harmonie wieder weiter auf unserem Weg gehen.

Ziegen und Zickereien

So gerne wir uns immer im besten Licht darstellen wollen, so gehört es doch zu uns, auch mal zickig zu sein und mit den imaginären Hörnern zu drohen und uns größer zu machen, als wir sind.

Ziegen

Dabei sind Ziegen lustige Gesellen, sie sind verschmust und man kann viel Spaß mit ihnen haben. Woher kommt es denn, dass es bei uns Menschen heißt, wir seien zickig? Ich weiß es nicht. Denn alle Ziegen, die ich bisher kennen gelernt habe in meinem Leben und von denen mich einige zwei Jahre lang begleitet haben, hatten kein solches Verhalten, was wir von als zickig bezeichneten Menschen kennen.

Aber ist es nicht oft im Leben so, dass Fragen auftauchen, auf die es keine Antwort gibt? Oder zunächst keine Antwort zu finden ist? Und kennen wir nicht alle Situationen und Zeiten im Leben, zu denen immer wieder neue Fragen auftauchen, sobald wir eine Antwort gefunden haben? Dann wissen wir, mit diesem Thema sollten wir uns länger beschäftigen und mehr darüber nachdenken. Sind die Fragen dagegen schnell und leicht beantwortet, können wir uns getrost dem nächsten zuwenden.

Aber egal was wir tun und welche Fragen wir gestellt bekommen. Wir sollten immer das Vertrauen haben können, der Situation und der Frage gewachsen zu sein. Sollten wir Angst haben, dass dies nicht der Fall ist, kann es helfen, kleinere Schritte zu gehen, die Richtung aber beizubehalten.