Es ist lange her, dass ich dieses Bild malte, aber ich kann mich an die Stimmung damals gut erinnern. Ich wollte meine Weiblichkeit und meine Persönlichkeit genauer ergründen und sie in Verbindung bringen mit dem, was ich schon damals liebte, nämlich die Natur und Farben.
Wenn wir jung sind, scheint das Leben so voller Möglichkeiten, wir sehen noch nicht so viele Grenzen. Vieles ist offen, viele Ideen leben in uns, aber auch Ängste und Unsicherheiten. Wenn wir Glück haben, sind wir von Menschen umgeben, die uns Orientierung und Reibung bieten. Die ein Vorbild sind, das Leben in sich hat und nicht nur äußerlich erstrebenswert erscheint. Die unsere Fragen beantworten, sodass wir selber weiter denken können und unsere eigenen Meinungen entwickeln.
Und wenn die Jugend dann weiter zurück liegt können wir uns fragen, was geblieben ist von dem, was uns damals bewegt hat, was sich gewandelt hat und was ganz verschwunden ist. Können wir den roten Faden finden, der sich durch unser Leben zieht? Und wie sieht er aus? Wie ist sein Verlauf? Können wir Themen erkennen, die immer wieder kehren? Gibt es Menschen, die uns immer noch begleiten?
Wie schön, wenn wir Antworten finden und diese Antworten auch zulassen können. Denn nicht immer können wir sagen, dass wir aus heutiger Sicht jede früher getroffene Entscheidung genauso noch einmal treffen würden. Aber wir können uns selbst annehmen indem wir uns sagen, dass die Entscheidungen damals richtig waren und uns wenn auch vielleicht auf Umwegen zu dem gemacht haben, was wir heute sind. Und uns dahin gebracht haben, wo wir heute stehen. Und immer wieder haben wir die Möglichkeit zu lernen, uns und unser Leben als das zu erkennen, was es ist.
Unser Weg, unsere Art und unsere Entscheidungen. Und je klarer wir uns dabei werden, umso mehr Zufriedenheit kann entstehen…
Ein positiver Spiraleffekt.