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Vielfalt

Vielfalt ist ein schönes Wort.

Vielfalt erleben ein schönes Gefühl.

Vielfalt wollen eine gute Einstellung.

blaue_Blütenvielfalt

Dieses Bild ist blau und wirkt auf den ersten Blick vielleicht am Thema vorbei. Es sind viele Knospen zu sehen, die gleich aussehen. Andere Blüten sind schon offen, sehen einander aber auch ähnlich.

Warum also habe ich dieses Bild ausgewählt? Warum nicht ein buntes mit vielen verschiedenen Farben und Formen?

Vielleicht, weil Vielfalt, wenn sie offensichtlich ist leichter zu erkennen und zu erleben und auszuhalten ist.

Vielleicht, weil Vielfalt in der Ähnlichkeit schwerer zu akzeptieren und wahrzunehmen ist.

Vielfalt, die wir wahrnehmen können und annehmen macht unser Leben bunt und reich. Wir können Menschen, die nicht so sind wie wir trotzdem als Menschen und als Bereicherung unseres Lebens zulassen, wenn wir die Vielfalt nicht als Bedrohung ansehen, sondern als Möglichkeit, als Facette eines Ganzen. Wenn wir uns selber so annehmen können, wie wir sind ohne dabei in Stillstand zu verfallen, fällt es uns vielleicht auch leichter, Anderen ihre Einzigartigkeit zu zu gestehen. Und schon haben wir Vielfalt, die uns anregen kann, über den eigenen Tellerrand hinaus zu sehen und zu lernen.

Zu lernen, dass es immer verschiedene Möglichkeiten gibt, mit Problemen, Sorgen, Ängsten, Freuden und Idealen umzugehen. Zu lernen, dass andere Wege auch zum Ziel führen können. Zu lernen, dass der Andere vielleicht auf seinem Weg einen Umweg machen muss, weil dieser Umweg für ihn jetzt der richtige Weg ist. Zu lernen, die eigene Sicht auf die Dinge im Leben nicht immer für das Non plus Ultra zu halten, sondern dem Anderen seine Sicht zu lassen und ihn deshalb dennoch nicht zu verurteilen. Zu lernen, Andersartigkeit nicht als Angriff auf unser eigenes Sein zu deuten sondern als Ausdruck eines anderen Lebensentwurfs, anderer Prioritäten, anderer Perspektiven.

Und wenn wir selber uns trauen, in wichtigen Fragen des Lebens die Perspektive zu wechseln und das in unsere Gedanken aufzunehmen, was wir dann sehen können, haben wir das Erlebnis, wie bereichernd Vielfalt sein kann, ohne uns zu bedrohen. Und dann haben wir dadurch immer wieder neue Chancen, Ideen und Lösungen zu entwickeln und unseren Weg so zu gehen, dass Andere ihren auch gehen können und wir uns an Kreuzungen oder Weggabelungen freundlich grüßen können.

Zeit

Zeit vergeht wie im Flug…

Die Zeit heilt alle Wunden…

Zeitlos glücklich sein…

Wer kennt sie nicht, all die Sprüche und Redensarten rund um die Zeit.

Zeit

Wenn wir etwas sehnsüchtig erwarten, dauert es immer furchtbar lange und wenn wir dann mitten drin sind im Ersehnten, scheint die Zeit sich zu überschlagen.

Wie kommt es, dass unser Empfinden für Zeit so unterschiedlich ist? Wie kann es sein, dass wir das Kostbare als so selbstverständlich hinnehmen? Warum fällt es uns manchmal so schwer, mit der uns gegebenen Zeit gut umzugehen? Ist unser Zeitempfinden abhängig von unserer Gefühlslage?

Fragen stelle ich gerne, weil ich hier keine allumfassenden Weisheiten von mir geben kann. Aber Ideen und Gedankenanstöße. Und vielleicht ein paar Erfahrungen.

Die Zeit beschäftigt mich als Phänomen momentan besonders in Bezug auf die Zukunft. Denn mit der Zeit geht Veränderung ins Land. Mit der Zeit, die verstreicht, werden manche Erinnerungen blasser, rücken andere Ereignisse näher, werden sich Fragen klären. Und wenn wir bewusst in die Zukunft schauen, bewusst steuern, wie wir leben wollen, können wir die Zeit auch bewusster wahrnehmen und erkennen, was wir mit ihr anfangen. Denn sie ist etwas, das sich nicht halten lässt. Aber etwas, das sich erleben lässt. Immer. Egal was passiert.

Vielleicht ist es deshalb wichtig, dass wir immer mal wieder innehalten und zurück oder in uns hinein schauen. Vielleicht ist die Flüchtigkeit des Augenblicks eine Mahnung an uns, genau hinzusehen. Vielleicht ist das Ticken einer Uhr auch die Melodie der Ruhe und nicht nur ein Zeichen verrinnender Sekunden.

Wie wir selbst mit unserer und der Zeit anderer umgehen sagt sicher einiges über uns aus. Aber ob wir noch viel oder nur noch wenig Lebenszeit haben, wissen wir im Voraus nie. Deshalb ist es mir im Lauf meines Lebens immer wichtiger geworden, meine Zeit nicht mit Tätigkeiten zu verbringen, die ich nicht sinnvoll finde oder mag,  nicht zu jammern über das, was ich nicht habe oder kann, nicht einfach nur blind und blauäugig durchs Leben zu stolpern. Sondern das anzunehmen, was das Leben mir an Schönem bietet, auch wenn es noch so klein und unscheinbar scheint, dies zu teilen, mich über alles zu freuen, was Spaß macht, was den Menschen gut tut, die Freude Anderer zu teilen, Dinge, die ich nicht ändern kann hinzunehmen, alles was in meiner Macht steht zu tun, um mein Leben so zu gestalten, wie ich es will.

Denn nur dann kann ich auch sagen, aus meiner Lebenszeit das Beste gemacht zu haben was ich konnte. Und dann kann ich vielleicht eines Tages auch gehen und sagen:

Schön wars!