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Farben

Es ist lange her, dass ich dieses Bild malte, aber ich kann mich an die Stimmung damals gut erinnern. Ich wollte meine Weiblichkeit und meine Persönlichkeit genauer ergründen und sie in Verbindung bringen mit dem, was ich schon damals liebte, nämlich die Natur und Farben.

bunteFrau

Wenn wir jung sind, scheint das Leben so voller Möglichkeiten, wir sehen noch nicht so viele Grenzen. Vieles ist offen, viele Ideen leben in uns, aber auch Ängste und Unsicherheiten. Wenn wir Glück haben, sind wir von Menschen umgeben, die uns Orientierung und Reibung bieten. Die ein Vorbild sind, das Leben in sich hat und nicht nur äußerlich erstrebenswert erscheint. Die unsere Fragen beantworten, sodass wir selber weiter denken können und unsere eigenen Meinungen entwickeln.

Und wenn die Jugend dann weiter zurück liegt können wir uns fragen, was geblieben ist von dem, was uns damals bewegt hat, was sich gewandelt hat und was ganz verschwunden ist. Können wir den roten Faden finden, der sich durch unser Leben zieht? Und wie sieht er aus? Wie ist sein Verlauf? Können wir Themen erkennen, die immer wieder kehren? Gibt es Menschen, die uns immer noch begleiten?

Wie schön, wenn wir Antworten finden und diese Antworten auch zulassen können. Denn nicht immer können wir sagen, dass wir aus heutiger Sicht jede früher getroffene Entscheidung genauso noch einmal treffen würden. Aber wir können uns selbst annehmen indem wir uns sagen, dass die Entscheidungen damals richtig waren und uns wenn auch vielleicht auf Umwegen zu dem gemacht haben, was wir heute sind. Und uns dahin gebracht haben, wo wir heute stehen. Und immer wieder haben wir die Möglichkeit zu lernen, uns und unser Leben als das zu erkennen, was es ist.

Unser Weg, unsere Art und unsere Entscheidungen. Und je klarer wir uns dabei werden, umso mehr Zufriedenheit kann entstehen…

Ein positiver Spiraleffekt.

Hass

Nicht immer ist alles, was wir erleben positiv.

Oft müssen wir mit Enttäuschungen fertig werden. Wir werden mit Entwicklungen konfrontiert, die wir nicht erahnen konnten, die aber unser Leben massiv beeinflussen und alles auf den Kopf stellen, woran wir geglaubt haben.

Hass

 

Dann kann Hass entstehen. Hass tut weh. Tut demjenigen weh, der hasst und demjenigen, der gehasst wird. Er zerstört alles, was positiv war, alles Schöne wird gestrichen, manchmal bis zur Unkenntlichkeit. Und das, was einst schön war, hat es schwer, sichtbar zu bleiben. Sichtbar für uns selbst und sichtbar für unsere Umgebung. Die Schönheit wird zugedeckt, das Lächeln kommt kaum mehr durch, die Züge werden härter. Und so kann eine Spirale entstehen, eine Spirale, die abwärts führt, im Sog nach unten, immer tiefer in den Hass, bis zur Selbstzerstörung und dem Point of no return, wie er in dem Film “Rosenkrieg” herrlich illustriert ist, als die beiden Protagonisten im Kronleuchter hängen und ihnen klar ist, dass sie beide abstürzen werden, sie aber nicht mehr zurück können, weil der Hass sie so weit getrieben hat.

Um dem zu entfliehen, um gar nicht erst so weit zu kommen, müssen wir uns bewusst werden, was uns im Leben wichtig ist. Wir müssen entscheiden können, wie unser Umgang mit unseren Gefühlen sein soll. Wollen wir jedes Gefühl, egal wie stark es ist einfach ausleben? Wollen wir unsere Umwelt mit jeder Regung unserer Seele konfrontieren? Oder wollen wir die aufkommenden Gefühle erstmal innerlich selbst erleben und uns über ihre Bedeutung klar werden? Und dann mit ihnen ins Reine kommen und sie trotzdem offen zeigen, aber ohne ihnen zu viel Macht einzuräumen?

Wenn wir diese Haltung einnehmen können, sollte es leichter werden, mit Hass und Wut und anderen starken Gefühlen, die negativen Charakter haben und dennoch eine Realität sind umzugehen. Und in der Folge haben die positiven Gefühle es leichter, ihre Existenz durchzusetzen und die Vorherrschaft in unserem Seelenleben zu übernehmen und somit das Schöne unseres Inneren nach außen zu tragen.